Klassischer Rheinischer Sauerbraten

Kategorie: Herzhafte Hauptgerichte für jeden Tag

Klassischer Sauerbraten besticht durch langes Marinieren von Rindfleisch in einer aromatischen Mischung aus Rotweinessig, Rotwein, Gewürzen und Gemüse. Nach mehreren Tagen der Ruhe wird das Fleisch sorgfältig trocken getupft, mehliert und in heißem Fett scharf angebraten. Anschließend schmort der Braten langsam im Ofen, wobei die Marinade nach und nach ihr volles Aroma entfaltet. Gingenersnaps sorgen am Ende für eine samtige Bindung und eine feine Süße in der dunklen Soße. Das Fleisch wird in Scheiben geschnitten und zusammen mit der würzigen Soße serviert – ein Klassiker der deutschen Küche, der Geduld und Liebe zum Detail mit köstlichem Genuss belohnt.

Sarah
Erstellt von Sarah John
Letzte Aktualisierung am Thu, 18 Dec 2025 13:21:38 GMT
Ein Schinkenstirffer mit Sauce auf einem Teller. Anheften
Ein Schinkenstirffer mit Sauce auf einem Teller. | rezepte.kitchenscroll.com

Dieses herzhafte Sauerbraten-Rezept ist für mich ein Stück Kindheit auf dem Tisch. Es ist ein echter Klassiker der deutschen Küche und verwandelt günstiges Fleisch durch eine lange Marinade in zartes Festessen mit aromatischer Soße. Wenn das Fleisch butterzart ist und mit nussig-würzigen Gingersnap-Gravy serviert wird, ist Gemütlichkeit garantiert.

Mein erster Sauerbraten war ein gewagtes Experiment – nach vier Tagen Geduld hat mich der Geschmack umgehauen. Mittlerweile ist das für größere Runden unser absoluter Lieblingsbraten.

Zutaten

  • Rinderbraten aus der Keule: gibt dem Gericht die nötige Struktur und bleibt trotzdem saftig
  • Trockener Rotwein: liefert Tiefe und Komplexität im Geschmack man sollte eine gute Qualität wählen die man auch gern trinkt
  • Rotweinessig: sorgt für die typische säuerliche Note am besten echten Weinessig ohne Zusätze nehmen
  • Suppengemüse: wie Zwiebeln Karotten Lauch bringt natürliche Süße und Aroma in die Marinade gutes Wurzelgemüse erkennt man an festem knackigem Zustand
  • Wacholderbeeren und Nelken: machen das Aroma typisch deutsch nicht an der Qualität sparen frisch aus dem Gewürzregal verwenden
  • Gingersnap Kekse: sorgen für eine besondere Bindung und ein leichtes Würzprofil unbedingt hochwertigen Lebkuchen oder Gewürzkekse nehmen
  • Lardon oder Pflanzenöl: bringt Röstaromen ins Fleisch und ist wichtig fürs Braten eine geschmacksneutrale Ölsorte wählen
  • Goldene Rosinen: für eine überraschende süße Komponente pralle leicht weiche Rosinen verwenden
  • Zucker: rundet die Säure ab brauner Zucker intensiviert das Aroma noch mehr
  • Lorbeerblätter: geben der Sauce ihr warmes Krautaroma ganze Blätter verwenden und vorher im Sud quellen lassen
  • Schwarzer Pfeffer und Salz: als Grundwürze frisch gemahlen bringt die besten Ergebnisse
  • Mehl: ist nötig zum Mehlieren des Fleisches und macht die Sauce schön samtig Typ 405 eignet sich ideal
  • Rinderfond: als Basis für Tiefe falls vorhanden selbstgemacht verwenden

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Marinade ansetzen:
Alle Gemüse in grobe Stücke schneiden und zusammen mit Rotwein Rotweinessig Gewürzen Zucker und Fond in einen großen Topf geben. Die Mischung aufkochen und bei kleiner Hitze zehn Minuten leise köcheln lassen damit alle Aromen zusammenfinden. Abkühlen lassen damit das Fleisch später keinen Hitzeschock bekommt
Fleisch marinieren:
Das Fleisch sehr trocken tupfen und in die abgekühlte Marinade legen. Dabei gut wenden damit es vollständig bedeckt ist. Den Topf mit einem Deckel verschließen und mindestens vier Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Zwei Mal pro Tag das Fleisch wenden damit die Marinade überall wirken kann
Vorbereitung zum Braten:
Das Fleisch aus der Marinade nehmen gründlich trocken tupfen und die Marinade unbedingt aufheben. Gewürze und Gemüse entfernen das Fleisch rundum mit Salz und Pfeffer einreiben. In etwas Mehl wenden damit beim Braten eine schöne Kruste entsteht
Anbraten und Rösten:
In einem schweren Bräter Lard oder Pflanzenöl ordentlich erhitzen. Den Braten rundum kräftig anbraten das dauert zehn bis fünfzehn Minuten. So entstehen erste Röstaromen und das Aroma intensiviert sich spürbar
Schmoren im Ofen:
Die aufgefangene Marinade zusammen mit etwas zusätzlichem Rinderfond zum Braten geben. Den Deckel schließen und das Fleisch bei einhundertfünfzig Grad Umluft im Ofen schmoren lassen. Nach drei Stunden mit einer Gabel oder Messerspitze prüfen ob das Fleisch schön mürbe ist
Sauce vollenden:
Fleisch auf einen Teller legen und kurz ruhen lassen. Die Sauce durchsieben zurück in den Topf geben und auf dem Herd erhitzen. Die Gingersnap Kekse hineinbröseln und langsam unterrühren bis die Soße eindickt. Nach Geschmack noch Rosinen dazu geben. Wer sie noch dicker mag kann etwas Maisstärke einrühren
Fleisch aufschneiden und servieren:
Fleisch quer zur Faser in dünne Scheiben schneiden und mit viel Sauce übergießen. Mit Beilagen nach Wahl servieren das restliche Sauerkraut oder Kartoffelklöße passen dazu perfekt
Ein Plate mit gegrilltem Steak, Kartoffeln, Sauerkraut und Eiern. Anheften
Ein Plate mit gegrilltem Steak, Kartoffeln, Sauerkraut und Eiern. | rezepte.kitchenscroll.com

Das solltest Du wissen

Reich an Aromen dank Wacholder und Essig
Lässt sich super vorbereiten und schmeckt aufgewärmt sogar besser
Restesauce passt auch zu Kartoffelpüree oder Nudeln
Meine heimliche Lieblingszutat sind die zerbröselten Gingersnap Kekse in der Sauce sie geben ein einzigartiges Aroma. Ich erinnere mich noch an Omas Sauerbraten der immer mit extra vielen Rosinen serviert wurde das hat unser Familienessen mit jedem Bissen besonders gemacht.

Lagerungstipps

Im Kühlschrank hält sich Sauerbraten fest verschlossen locker drei Tage. Beim Aufwärmen sollte man die Sauce langsam und vorsichtig erhitzen damit nichts anbrennt. Eingefroren bleibt der Braten auch ein bis zwei Monate saftig.

Zutaten-Alternativen

Wenn Du keinen Rumpsteak findest funktioniert auch ein grob marmorierter Rinderbraten oder Rinderbug richtig gut. Wer experimentieren möchte kann Teile vom Wildschwein oder Hirsch verwenden das verleiht dem Ganzen einen rustikalen Charakter.

Serviervorschläge

Zu Sauerbraten passen klassische Beilagen wie hausgemachte Kartoffelklöße Rotkohl oder frisches Apfelkompott. Auch Brotknödel oder feine Salzkartoffeln harmonieren wunderbar. Traditionell wird die Sauce extra serviert damit jeder nach Belieben zugreifen kann.

Ein Plate mit gegrilltem Steak, Kartoffeln, Sauerkraut und Pudding. Anheften
Ein Plate mit gegrilltem Steak, Kartoffeln, Sauerkraut und Pudding. | rezepte.kitchenscroll.com

Kultureller Hintergrund

Sauerbraten gilt als Sonntagsbraten und ist bereits seit dem Mittelalter in Deutschland bekannt. In jeder Region gibt es kleine Unterschiede bei der Marinade mal mit Rotwein mal mit Essig mal mit Lebkuchen oder Printen. In Köln und am Niederrhein ist das Gericht ein echtes Festessen bei Familienfeiern.

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten

→ Welche Fleischstücke eignen sich am besten?

Traditionell wird Rinderbraten, meist aus der Keule oder Hüfte, verwendet. Alternativ eignet sich auch ein Stück aus der Schulter für mehr Saftigkeit.

→ Wie lange sollte das Fleisch mariniert werden?

Die optimale Marinierzeit beträgt mindestens 4 Tage. Ein längeres Marinieren, bis zu einer Woche, intensiviert den Geschmack zusätzlich.

→ Welche Rolle spielen Gewürze wie Wacholder und Nelken?

Wacholder, Nelken und Lorbeerblätter liefern das typische Aroma. Sie sorgen für eine tiefe, würzige Geschmacksnote und harmonische Ausgewogenheit.

→ Wie wird die Soße beim Sauerbraten besonders sämig?

Durch das Einrühren von zerkrümelten Lebkuchen oder Printen kurz vor dem Servieren erhält die Soße ihre typische Bindung und feine Süße.

→ Mit welchen Beilagen wird Sauerbraten serviert?

Typische Begleiter sind Kartoffelklöße, Rotkohl oder Kartoffelpüree. Auch Apfelrotkohl passt hervorragend dazu.

→ Wie kann man Sauerbraten am besten aufbewahren?

Gut abgedeckt hält sich Sauerbraten im Kühlschrank bis zu drei Tage und kann schonend im Ofen oder in der Mikrowelle aufgewärmt werden.

Klassischer Rheinischer Sauerbraten

Saftiges Rindfleisch, lange mariniert, langsam geschmort und mit fein abgeschmeckter brauner Soße veredelt.

Zeit für die Vorbereitung
20 Minuten
Garzeit
255 Minuten
Gesamtdauer
275 Minuten
Erstellt von: Sarah John

Rezeptkategorie: Hauptgerichte

Schwierigkeitsgrad: Anspruchsvoll

Küchenkultur: Deutsch

Menge: 6 Personenanzahl (1 Braten)

Ernährungsform: Ohne Milchprodukte

Zutatenliste

→ Für die Marinade

01 1 große Zwiebel, gewürfelt
02 2 mittelgroße Karotten, gewürfelt
03 1 große Stange Lauch, gewürfelt
04 375 ml Rotweinessig
05 750 ml trockener Rotwein
06 240 ml Rinderbrühe, natriumarm
07 2 Esslöffel Zucker
08 30 g helle Rosinen
09 3 große Lorbeerblätter
10 10 Wacholderbeeren, ganz
11 8 Nelken, ganz
12 1 Esslöffel grobes Salz
13 1 Teelöffel schwarzer Pfeffer

→ Fleisch und weitere Zutaten

14 1,6 kg Rinderbraten aus der Hüfte
15 60 g Weizenmehl zum Wenden
16 Salz und Pfeffer nach Geschmack
17 60 ml Schweineschmalz oder Pflanzenöl
18 8 Stück Gewürzspekulatius, fein zerstoßen
19 30 g helle Rosinen, optional

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 01

Alle Zutaten für die Marinade in einem ausreichend großen Topf aufkochen. Die Hitze reduzieren und 10 Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen und vollständig abkühlen lassen.

Schritt 02

Das Rindfleisch in den abgekühlten Sud legen, komplett bedecken, abdecken und im Kühlschrank mindestens 4 Tage marinieren. Das Fleisch alle 12 Stunden wenden, damit es gleichmäßig durchzieht.

Schritt 03

Den Ofen auf 150 °C Ober-/Unterhitze heizen. Ausreichend Platz für einen Bräter mit Deckel schaffen.

Schritt 04

Das Fleisch aus der Marinade nehmen und gründlich mit Küchenpapier trocken tupfen. Die Marinade durch ein Sieb in eine Schüssel abgießen und beiseitestellen. Den Topf säubern.

Schritt 05

Mehl auf einen Teller geben. Das Fleisch ringsum mit Salz und Pfeffer würzen und in Mehl wenden. Überschüssiges Mehl abklopfen. Das Schmalz oder Öl im Bräter auf mittlerer Hitze erhitzen. Das Fleisch rundherum kräftig anbraten (ca. 10–15 Minuten).

Schritt 06

Die aufgefangene Marinade zurück zum Fleisch in den Topf geben und langsam erhitzen, bis es leicht köchelt. Herd ausschalten, Deckel fest auflegen und den Bräter in den Ofen stellen. Das Fleisch ca. 3 Stunden schmoren lassen. Den Gargrad nach 3 Stunden prüfen, bei Bedarf 45 Minuten länger schmoren.

Schritt 07

Den fertig gegarten Braten auf eine Servierplatte legen, mit Folie abdecken und ruhen lassen. Die Flüssigkeit durch ein Sieb geben und zurück in den Topf geben. Auf mittlere Hitze stellen, die gemahlenen Gewürzspekulatius einrühren. Wenn gewünscht, die optionalen Rosinen zugeben und alles 10 Minuten sanft köcheln lassen. Falls die Soße zu dünn bleibt, mit etwas Speisestärke abbinden. Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Schritt 08

Das Fleisch mit einem scharfen Messer quer zur Faser in Scheiben schneiden. Mit der Soße übergießen und nach Belieben restliche Soße separat reichen.

Zusätzliche Hinweise

  1. Für das beste Aroma sollte das Fleisch mindestens 4 Tage, besser 7 Tage marinieren.
  2. Traditionell wird Rinderhüfte verwendet, alternativ ergibt Schulter- oder Bug ein besonders zartes Fleisch, das beim Schmoren eher zerfällt als sich schneiden lässt.
  3. Viele genießen die Soße pur, doch für eine sämigere Konsistenz kann diese nach Belieben mit Speisestärke angedickt werden.
  4. Reste halten sich luftdicht verpackt bis zu 3 Tage im Kühlschrank und lassen sich im Ofen oder in der Mikrowelle erwärmen.

Notwendige Utensilien

  • Großer Topf
  • Sieb
  • Bräter oder Dutch Oven mit Deckel
  • Küchenpapier
  • Scharfes Messer

Angaben zu Allergenen

Überprüfe alle Zutaten auf möglicherweise enthaltene Allergene und konsultiere im Zweifelsfall einen Arzt.
  • Enthält Gluten (Weizenmehl, Spekulatius)
  • Kann Spuren von Sellerie und Senf enthalten, abhängig von der verwendeten Brühe

Nährwertangaben (pro Portion)

Diese Werte dienen als Richtlinie und ersetzen keine professionelle Beratung.
  • Kaloriengehalt: 590
  • Fettanteil: 20.1 Gramm
  • Kohlenhydrate: 29.6 Gramm
  • Proteine: 60.9 Gramm