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Dieses herzhafte Sauerbraten-Rezept ist für mich ein Stück Kindheit auf dem Tisch. Es ist ein echter Klassiker der deutschen Küche und verwandelt günstiges Fleisch durch eine lange Marinade in zartes Festessen mit aromatischer Soße. Wenn das Fleisch butterzart ist und mit nussig-würzigen Gingersnap-Gravy serviert wird, ist Gemütlichkeit garantiert.
Mein erster Sauerbraten war ein gewagtes Experiment – nach vier Tagen Geduld hat mich der Geschmack umgehauen. Mittlerweile ist das für größere Runden unser absoluter Lieblingsbraten.
Zutaten
- Rinderbraten aus der Keule: gibt dem Gericht die nötige Struktur und bleibt trotzdem saftig
- Trockener Rotwein: liefert Tiefe und Komplexität im Geschmack man sollte eine gute Qualität wählen die man auch gern trinkt
- Rotweinessig: sorgt für die typische säuerliche Note am besten echten Weinessig ohne Zusätze nehmen
- Suppengemüse: wie Zwiebeln Karotten Lauch bringt natürliche Süße und Aroma in die Marinade gutes Wurzelgemüse erkennt man an festem knackigem Zustand
- Wacholderbeeren und Nelken: machen das Aroma typisch deutsch nicht an der Qualität sparen frisch aus dem Gewürzregal verwenden
- Gingersnap Kekse: sorgen für eine besondere Bindung und ein leichtes Würzprofil unbedingt hochwertigen Lebkuchen oder Gewürzkekse nehmen
- Lardon oder Pflanzenöl: bringt Röstaromen ins Fleisch und ist wichtig fürs Braten eine geschmacksneutrale Ölsorte wählen
- Goldene Rosinen: für eine überraschende süße Komponente pralle leicht weiche Rosinen verwenden
- Zucker: rundet die Säure ab brauner Zucker intensiviert das Aroma noch mehr
- Lorbeerblätter: geben der Sauce ihr warmes Krautaroma ganze Blätter verwenden und vorher im Sud quellen lassen
- Schwarzer Pfeffer und Salz: als Grundwürze frisch gemahlen bringt die besten Ergebnisse
- Mehl: ist nötig zum Mehlieren des Fleisches und macht die Sauce schön samtig Typ 405 eignet sich ideal
- Rinderfond: als Basis für Tiefe falls vorhanden selbstgemacht verwenden
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Marinade ansetzen:
- Alle Gemüse in grobe Stücke schneiden und zusammen mit Rotwein Rotweinessig Gewürzen Zucker und Fond in einen großen Topf geben. Die Mischung aufkochen und bei kleiner Hitze zehn Minuten leise köcheln lassen damit alle Aromen zusammenfinden. Abkühlen lassen damit das Fleisch später keinen Hitzeschock bekommt
- Fleisch marinieren:
- Das Fleisch sehr trocken tupfen und in die abgekühlte Marinade legen. Dabei gut wenden damit es vollständig bedeckt ist. Den Topf mit einem Deckel verschließen und mindestens vier Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Zwei Mal pro Tag das Fleisch wenden damit die Marinade überall wirken kann
- Vorbereitung zum Braten:
- Das Fleisch aus der Marinade nehmen gründlich trocken tupfen und die Marinade unbedingt aufheben. Gewürze und Gemüse entfernen das Fleisch rundum mit Salz und Pfeffer einreiben. In etwas Mehl wenden damit beim Braten eine schöne Kruste entsteht
- Anbraten und Rösten:
- In einem schweren Bräter Lard oder Pflanzenöl ordentlich erhitzen. Den Braten rundum kräftig anbraten das dauert zehn bis fünfzehn Minuten. So entstehen erste Röstaromen und das Aroma intensiviert sich spürbar
- Schmoren im Ofen:
- Die aufgefangene Marinade zusammen mit etwas zusätzlichem Rinderfond zum Braten geben. Den Deckel schließen und das Fleisch bei einhundertfünfzig Grad Umluft im Ofen schmoren lassen. Nach drei Stunden mit einer Gabel oder Messerspitze prüfen ob das Fleisch schön mürbe ist
- Sauce vollenden:
- Fleisch auf einen Teller legen und kurz ruhen lassen. Die Sauce durchsieben zurück in den Topf geben und auf dem Herd erhitzen. Die Gingersnap Kekse hineinbröseln und langsam unterrühren bis die Soße eindickt. Nach Geschmack noch Rosinen dazu geben. Wer sie noch dicker mag kann etwas Maisstärke einrühren
- Fleisch aufschneiden und servieren:
- Fleisch quer zur Faser in dünne Scheiben schneiden und mit viel Sauce übergießen. Mit Beilagen nach Wahl servieren das restliche Sauerkraut oder Kartoffelklöße passen dazu perfekt
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Das solltest Du wissen
Reich an Aromen dank Wacholder und Essig
Lässt sich super vorbereiten und schmeckt aufgewärmt sogar besser
Restesauce passt auch zu Kartoffelpüree oder Nudeln
Meine heimliche Lieblingszutat sind die zerbröselten Gingersnap Kekse in der Sauce sie geben ein einzigartiges Aroma. Ich erinnere mich noch an Omas Sauerbraten der immer mit extra vielen Rosinen serviert wurde das hat unser Familienessen mit jedem Bissen besonders gemacht.
Lagerungstipps
Im Kühlschrank hält sich Sauerbraten fest verschlossen locker drei Tage. Beim Aufwärmen sollte man die Sauce langsam und vorsichtig erhitzen damit nichts anbrennt. Eingefroren bleibt der Braten auch ein bis zwei Monate saftig.
Zutaten-Alternativen
Wenn Du keinen Rumpsteak findest funktioniert auch ein grob marmorierter Rinderbraten oder Rinderbug richtig gut. Wer experimentieren möchte kann Teile vom Wildschwein oder Hirsch verwenden das verleiht dem Ganzen einen rustikalen Charakter.
Serviervorschläge
Zu Sauerbraten passen klassische Beilagen wie hausgemachte Kartoffelklöße Rotkohl oder frisches Apfelkompott. Auch Brotknödel oder feine Salzkartoffeln harmonieren wunderbar. Traditionell wird die Sauce extra serviert damit jeder nach Belieben zugreifen kann.
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Kultureller Hintergrund
Sauerbraten gilt als Sonntagsbraten und ist bereits seit dem Mittelalter in Deutschland bekannt. In jeder Region gibt es kleine Unterschiede bei der Marinade mal mit Rotwein mal mit Essig mal mit Lebkuchen oder Printen. In Köln und am Niederrhein ist das Gericht ein echtes Festessen bei Familienfeiern.
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten
- → Welche Fleischstücke eignen sich am besten?
Traditionell wird Rinderbraten, meist aus der Keule oder Hüfte, verwendet. Alternativ eignet sich auch ein Stück aus der Schulter für mehr Saftigkeit.
- → Wie lange sollte das Fleisch mariniert werden?
Die optimale Marinierzeit beträgt mindestens 4 Tage. Ein längeres Marinieren, bis zu einer Woche, intensiviert den Geschmack zusätzlich.
- → Welche Rolle spielen Gewürze wie Wacholder und Nelken?
Wacholder, Nelken und Lorbeerblätter liefern das typische Aroma. Sie sorgen für eine tiefe, würzige Geschmacksnote und harmonische Ausgewogenheit.
- → Wie wird die Soße beim Sauerbraten besonders sämig?
Durch das Einrühren von zerkrümelten Lebkuchen oder Printen kurz vor dem Servieren erhält die Soße ihre typische Bindung und feine Süße.
- → Mit welchen Beilagen wird Sauerbraten serviert?
Typische Begleiter sind Kartoffelklöße, Rotkohl oder Kartoffelpüree. Auch Apfelrotkohl passt hervorragend dazu.
- → Wie kann man Sauerbraten am besten aufbewahren?
Gut abgedeckt hält sich Sauerbraten im Kühlschrank bis zu drei Tage und kann schonend im Ofen oder in der Mikrowelle aufgewärmt werden.