
Dieses Berliner Schnitzel Holstein bringt echtes Wirtshaus-Feeling zu dir nach Hause. Das Gericht punktet mit knusprigem Fleisch und einer würzigen Zitronen-Kapern-Sauce die die Reichhaltigkeit wunderbar ausbalanciert. Obwohl es traditionell mit Kalb zubereitet wird gelingt es mit Schwein mindestens genauso lecker und ist ein echter Klassiker für besondere Abende.
Als ich dieses Rezept zum ersten Mal ausprobierte war ich überrascht wie die Kapern und die Zitrone das Gericht zusammenbringen. Seitdem ist Schnitzel Holstein mein Favorit wenn die Familie nach etwas ganz Speziellem fragt.
Zutaten und ihre Rolle
- Schweinerückensteaks oder Kalbsschnitzel: besonders saftiges Fleisch mit mildem Geschmack einfach beim Metzger auf gleichmäßige Dicke achten
- Weizenmehl: sorgt für die erste knusprige Schicht gibt Haftung für Ei und Brösel
- Eier: mittelgroß geben Bindung und machen die Panade schön fluffig die frischesten Eier aufschlagen sie riechen und sehen klar aus
- Panko-Paniermehl: besonders knusprig wenn es fein gemahlen ist bringt extra Crunch
- Pflanzenöl: perfekt zum Braten da hitzebeständig ideal ist Sonnenblumenöl aus neutralem Geschmack
- Butter: unverzichtbar für den vollen Geschmack und die goldene Farbe zum Schluss mit in die Pfanne geben
- Eier zum Servieren: Spiegeleier machen das Gericht typisch Holstein
- Kapern: aus dem Glas sorgen für Frische und eine angenehme Säure lieber kleine Nonpareilles nehmen sie schmecken feiner
- Zitronen: braucht man für den Saft und zum Servieren achte auf frische Exemplare mit dünner Schale sie geben mehr Saft
- Petersilie: sorgt für Frische und Farbe nur glatte Petersilie fein gehackt verwenden
- Sardellenfilets in Öl: für das charakteristische Aroma und den dezenten Salz-Kick auf jedem Ei
- Salz und Pfeffer: Grundwürzung für die einzelnen Panadestationen fein dosiert verwenden
Zubereitung Schritt für Schritt
- Vorbereiten des Fleisches:
- Das Schwein von Fett befreien dann von der fettesten Seite her längs aufschneiden aber nicht durchtrennen und wie ein Buch aufklappen. Das Fleisch zwischen zwei Backpapierbögen legen und mit einem Nudelholz oder Fleischklopfer möglichst gleichmäßig dünn klopfen. Achte darauf dass die Scheiben nicht reißen eine gleichmäßige Dicke ist wichtiger als absolute Dünne.
- Panieren:
- Mehl Eier und Panko jeweils in breite flache Schalen geben und jeweils leicht mit Salz und Pfeffer würzen. Das Fleisch zuerst gründlich im Mehl wenden dann in verquirltem Ei baden überschüssiges Ei abtropfen lassen und zuletzt in fein gemahlenem Panko wenden. Die Panade soll dünn und gleichmäßig sein.
- Braten:
- Eine große Pfanne etwa einen Zentimeter hoch mit Öl füllen auf mittlerer Hitze erhitzen bis es leicht schimmert. Die Schnitzel einlegen und insgesamt 6 bis 8 Minuten in der heißen Pfanne goldbraun braten dabei regelmäßig wenden. In den letzten Minuten Butter zufügen und die Schnitzel wiederholt mit der heißen Butter übergießen das macht die Panade extra knusprig.
- Ruhen lassen:
- Schnitzel aus der Pfanne nehmen und auf einem Gitter einige Minuten ruhen lassen. Überschüssiges Fett abgießen aber etwa einen Esslöffel in der Pfanne lassen.
- Eier braten:
- Die Hitze reduzieren und die Eier vorsichtig direkt in die heiße Pfanne schlagen. Die Spiegeleier bei mittlerer Hitze braten bis das Eiweiß gestockt aber das Eigelb noch weich ist dies dauert etwa 3 bis 5 Minuten. Die fertigen Eier vorsichtig auf die Schnitzel setzen.
- Sauce zubereiten und anrichten:
- Restliche Pfanne erneut aufheizen Zitronensaft und Kapern einrühren kurz erhitzen damit eine kleine heiße Sauce entsteht und zuletzt gehackte Petersilie unterheben. Die Sauce samt Kapern über die Schnitzel und Eier geben. Zum Schluss jedes Ei mit zwei Sardellenstreifen im Schachbrettmuster belegen und mit Zitronenhälften servieren.

Das solltest du wissen
- Proteinreich und macht lange satt
- Durch die Kapern und Zitrone wunderbar frisch trotz Panade
- Reste lassen sich gut aufwärmen oder kalt genießen
Jede Zutat bringt ihren eigenen Charakter ein aber ohne die Kapern würde das Gericht für mich nicht funktionieren. Ich erinnere mich noch wie mein Vater als Kind immer ein bisschen mehr Kapern auf sein Schnitzel gestreut hat weil er den Gegensatz zur Butter so mochte.
Aufbewahrungstipps
Am besten schmeckt Schnitzel Holstein frisch aus der Pfanne. Wenn Reste übrig bleiben immer im Kühlschrank lagern und am Folgetag kurz in einer heißen Pfanne oder im Ofen aufbacken damit die Panade wieder knackig wird. Die Spiegeleier und Kapernsauce separat aufbewahren und erst beim Erwärmen zusammenführen dann bleibt alles appetitlich.
Zutatenvarianten
Falls Kalb gerade nicht zu haben ist greife einfach zu Schweinerücken auch Pute eignet sich für eine leichte Variante. Wer kein Panko mag kann herkömmliches Paniermehl verwenden aber frisch gemahlener Toast gibt eine besonders luftige Krume. Kapern kann man durch fein gewürfelte Cornichons ersetzen und statt Sardellen passen auch Räucherlachs-Streifen für eine mildere Variante.
Anrichten und Serviervorschläge
Klassisch wird das Schnitzel Holstein mit knusprigen Bratkartoffeln und Gurkensalat serviert. Wer mag reicht dazu auch Kartoffelstampf oder einen einfachen Blattsalat mit Senfdressing. Für ein Buffet das Schnitzel in Streifen schneiden und mit den übrigen Zutaten als Fingerfood servieren geht auch wunderbar und bleibt besonders saftig.

Geschichte und Herkunft
Das Holstein-Schnitzel entstand im Berlin des 19. Jahrhunderts benannt nach dem Diplomaten Friedrich von Holstein. Seine Liebe zur Kombination von deftigen Speisen mit Spiegelei und salzigen Sardellen machte das Gericht rasch zum Klassiker an sonn- und feiertagen in ganz Deutschland. Besonders in Berliner Traditionslokalen findet man diese Variante heute noch auf jeder Speisekarte.
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten
- → Was ist das Besondere am Berliner Schnitzel Holstein Art?
Die Holstein Art zeichnet sich durch das Topping mit gebratenem Ei, Kapern, Zitronensaft und Sardellen auf einem knusprigen Schnitzel aus.
- → Kann ich statt Kalb auch Schwein verwenden?
Ja, Schweinelachssteaks eignen sich hervorragend und ergeben ein ebenso köstliches Ergebnis wie Kalbfleisch.
- → Wie wird die Panade besonders knusprig?
Panko-Brösel sorgen für mehr Knusprigkeit. Wichtig ist, das Fleisch dünn zu klopfen und das Öl gut vorzuheizen.
- → Welche Beilage passt dazu?
Traditionell werden Zitronenspalten gereicht. Kartoffelsalat oder grüne Salate ergänzen das Gericht ideal.
- → Wofür sind die Sardellen bei diesem Gericht?
Sardellenfilets bringen würzige Umami-Noten und vervollständigen den typischen Geschmack der Holstein Art.
- → Kann ich frische oder eingelegte Kapern verwenden?
Beides ist möglich, üblicherweise werden eingelegte Kapern verwendet, um dem Gericht seine typische Säure zu verleihen.