
Dieses Rezept bringt das Traditionsgericht Sauerbraten direkt in deine Küche und nimmt dich Schritt für Schritt mit zum perfekten Ergebnis. Der unverwechselbar zarte Rinderbraten in seiner säuerlichen, würzigen Marinade und die kräftige Sauce machen diesen Klassiker zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Nach vielen Versuchen und etlichen Familienfesten habe ich über die Jahre kleine Tricks gesammelt, damit dir der Sauerbraten immer gelingt und richtig Eindruck macht.
Mein erstes Sauerbraten-Erlebnis war ein Familienessen im Winter nach einem langen Spaziergang durch den Schnee. Seitdem ist es unser Lieblingsessen für besondere Tage. Durch das lange Marinieren wird das Fleisch wirklich butterweich und die Sauce herrlich sämig.
Zutaten
- Rinderbraten aus der Keule oder Schulter: sorgt für besonders zartes Resultat und nimmt das Aroma gut auf. Achte beim Einkauf auf eine schöne Marmorierung für extra Geschmack
- Weißweinessig: bringt die typische Frische und sorgt für das zarte Fleisch. Verwende hochwertigen Essig ohne Aromen
- Brauner Zucker: gleicht die Säure aus und gibt eine feine Karamellnote. Nimm echten Rohrzucker
- Zwiebel: schmeckt als Gemüse mild-süß und unterstützt die Sauce. Kaufe am besten feste gelbe Zwiebeln
- Gewürze wie Nelken, Pfefferkörner und Lorbeerblätter: geben Tiefe und das gewisse Etwas. Am besten ganze Gewürze direkt vor dem Marinieren mörsern
- Karotte: sorgt für Süße und Ausgewogenheit im Sud. Unbedingt frisch kaufen für kräftigen Geschmack
- Selleriestange: bringt Frische und balanciert die Würze des Suds. Achte auf kräftig grüne Stangen
- Rinderbrühe: rundet das Aroma ab und ergibt genügend Sauce für alle
Jede Zutat trägt ihren Teil zur typischen Geschmacksfülle bei. Daher ist es wichtig beim Einkauf auf Qualität zu achten und möglichst frische Lebensmittel zu verwenden
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Marinade ansetzen:
- Essig, Wasser, brauner Zucker, Nelken, Pfefferkörner, Lorbeer sowie grob gehackte Zwiebel, Karotten und Sellerie in einem großen Topf vermengen. Zum Kochen bringen und gut umrühren, bis der Zucker gelöst ist. Danach komplett abkühlen lassen. Den Sud durchziehen lassen, damit sich das Aroma voll entfaltet
- Rindfleisch marinieren:
- Das Rindfleisch in ein großes Gefäß geben und mit der abgekühlten Marinade übergießen. Alles soll gut bedeckt sein. Das Fleisch mindestens drei Tage im Kühlschrank ziehen lassen, damit es alle Aromen aufnehmen kann. Zwischendurch einmal wenden für gleichmäßigen Geschmack
- Anbraten und schmoren:
- Das marinierte Fleisch aus dem Sud nehmen und gut abtropfen lassen. Anschließend in einem schweren Bräter mit wenig Öl an allen Seiten scharf anbraten, bis es eine schöne Kruste bekommt. Marinade samt Gemüse und Rinderbrühe dazugeben. Rund zwei bis drei Stunden bei mittlerer Hitze zugedeckt schmoren lassen, Bis das Fleisch mit einer Gabel leicht zerfällt
- Sauce vollenden:
- Das Rindfleisch herausnehmen und in Alufolie wickeln. Die Sauce durch ein feines Sieb passieren. Zurück in den Topf geben und falls gewünscht mit etwas Speisestärke in Wasser angerührt abbinden. Damit wird die Sauce schön sämig. Noch einmal abschmecken und das Fleisch in Scheiben schneiden
- Servieren:
- Die zarten Scheiben Sauerbraten mit Sauce auf vorgewärmte Teller legen und mit klassischen Beilagen servieren. Zum Beispiel Spätzle, Kartoffelköße oder geschmortem Rotkohl

Das musst du wissen
- Das Gericht ist reich an Eiweiß
- Durch das Marinieren besonders aromatisch und zart
- Schnell vorbereitet – langes Warten lässt die Aromen arbeiten
Meine Lieblingszutat ist hier der gute alte Lorbeer. Er macht den Sud richtig rund. Jedes Mal beim Öffnen des Bräters kommt mir der Duft von Kräutern entgegen und ich erinnere mich an die lauten Familientreffen im Winter, bei denen jeder gespannt gewartet hat, bis das Fleisch angeschnitten wurde
So bewahrst du Sauerbraten auf
Reste vom Sauerbraten lassen sich problemlos im Kühlschrank aufbewahren. Am besten das Fleisch in der Sauce lagern, damit es nicht austrocknet. So bleibt alles für zwei bis drei Tage frisch und schmeckt beim Aufwärmen sogar noch besser. Um das Gericht einzufrieren, Fleisch und Sauce am besten getrennt in luftdichten Behältern verpacken. Im Tiefkühlfach bleibt beides drei Monate haltbar. Beim Auftauen langsam im Kühlschrank erwärmen und Sauce extra aufkochen, schließlich zusammen servieren
Zutaten clever ersetzen
Kein Weißweinessig im Haus? Apfelessig bringt eine mildere Säure. Mitmal Rotweinessig gibt es eine fruchtige Note. Fehlt das Rinderstück, funktioniert das Rezept notfalls auch mit Wildschwein oder Lamm. Es entsteht dann eine spannende eigene Variante. Ohne Sellerie gelingt das Gericht auch mit Pastinake
Beilagen zum Sauerbraten
Traditionell passen Spätzle, Kartoffelköße oder Semmelknödel hervorragend zum Sauerbraten. Sie nehmen die kräftige Sauce perfekt auf und bringen Sättigung in die Mahlzeit. Rotkohl bringt eine süß-säuerliche Frische auf den Teller. Wer es unkompliziert mag kann auch Salzkartoffeln oder cremiges Kartoffelpüree wählen
Geschichtliche Bedeutung
Sauerbraten ist ursprünglich ein Festtagsessen aus der bäuerlichen Küche und sollte Fleisch länger haltbar machen. Jede Region hat ihre eigenen Gewürzmischungen und Tricks, während rheinischer Sauerbraten oft mit Rosinen serviert wird, setzt der fränkische auf kräftige Gewürze. Diese Vielfalt macht das Gericht bis heute zu etwas Besonderem, das immer neue Geschichten schreibt

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten
- → Welches Fleisch eignet sich am besten für einen Sauerbraten?
Am besten eignet sich Rinderbug oder Rinderkeule, da diese Stücke beim langsamen Schmoren besonders zart werden.
- → Wie lange sollte das Fleisch mariniert werden?
Für ein optimales Aroma wird das Fleisch idealerweise drei bis vier Tage in der Marinade gelassen.
- → Wie wird die Sauce beim Sauerbraten besonders sämig?
Die Sauce wird nach dem Schmoren durch Reduktion eingekocht und bei Bedarf mit etwas Stärke angedickt.
- → Welche Beilagen passen zu Sauerbraten?
Traditionelle Beilagen sind Spätzle, Kartoffelklöße, Rotkohl oder auch Kartoffelpüree.
- → Kann Sauerbraten eingefroren werden?
Ja, sowohl Fleisch als auch Sauce lassen sich sehr gut portionsweise einfrieren und wieder erwärmen.