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Dieses echte deutsche Sauerbraten-Rezept bringt einen der berühmtesten Bratenklassiker des Landes direkt auf den Tisch und fängt mit reichhaltiger Marinade, Gemüse und einer harmonisch süß-säuerlichen Soße das Herz der traditionellen Küche ein. Mit viel Zeit und Liebe wird der Braten außergewöhnlich zart und aromatisch – meine Familie schwärmt jedes Mal aufs Neue, wenn der Braten nach ein paar Tagen endlich angeschnitten wird.
Als ich den Sauerbraten zum ersten Mal nach diesem Rezept gemacht habe, war die Familie voller Vorfreude und das Ergebnis so unvergleichlich, dass wir ihn jetzt jährlich zum Festtagsessen kochen.
Zutaten
- Zwei große gelbe Zwiebeln: geben Süße und Röstaromen
- Zwei große Karotten: sorgen für Erdigkeit und milde Süße
- Eine große Stange Lauch: bringt Frische und Tiefe, besonders sorgfältig waschen
- Drei Knoblauchzehen: für die charakteristische Würze
- Zwei Zweige Thymian oder ein Teelöffel getrockneter Thymian: für kräuterige Noten
- Zwei kleine Zweige Rosmarin oder ein Teelöffel getrockneter Rosmarin: unterstreicht das kräftige Aroma des Rindfleischs
- Zwei Lorbeerblätter: geben Würze und mediterrane Tiefe
- Acht zerdrückte Wacholderbeeren: bringen typische Waldigkeit und leichte Schärfe
- Sechs ganze Nelken: für ein warmes, winterliches Aroma
- Zehn zerdrückte schwarze Pfefferkörner: für dezente Schärfe
- Zweieinhalb Teelöffel Salz: lässt die Aromen verschmelzen, immer hochwertiges Salz verwenden
- Ein Teelöffel Zucker: rundet Säure und Würze ab
- Zweieinhalb Tassen trockener Rotwein: hier lohnt es sich, einen guten Wein zu nehmen, der auch im Glas schmeckt
- Eine Tasse Rotweinessig: sorgt für das typisch säuerliche Aroma, auf Qualität achten
- Eineinhalb Tassen Wasser: zum Aufgießen, am besten gefiltertes Wasser verwenden
- Etwa 1,8 Kilogramm Rinderbraten aus Keule oder Hüfte: kräftige Fleischstücke wählen, sie werden durch das Marinieren wunderbar zart
- Vier Scheiben fein gewürfelter Speck: optional für ein Extra an Tiefe und Umami
- Vier Esslöffel Mehl: für die Bindung der Soße, am besten Weizenmehl Typ 405
- Ein Viertel Tasse Rosinen: bringen Süße und eine angenehme Textur in die Soße
- Dreißig Gramm zerbröselte Ingwer-Lebkuchen: sorgen für Bindung, Farbe und das charakteristische Aroma, am Besten deutsche Qualität wählen
- Ein Esslöffel Honig: rundet die Soße geschmacklich ab und sorgt für Glanz
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Marinade kochen:
- In einem schweren, emaillierten Topf oder Bräter alle gehackten Gemüse, Kräuter, Knoblauch, Wacholder, Nelken, Lorbeerblätter, Salz, Zucker und Pfefferkörner einfüllen. Rotwein, Essig und Wasser dazugeben. Die Mischung zum Kochen bringen, dann bei reduzierter Hitze etwa zehn Minuten zugedeckt simmern lassen. Komplett auskühlen lassen.
- Fleisch marinieren:
- Den Rinderbraten in die erkaltete Marinade legen, mit Deckel verschließen und mindestens vier Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Am besten täglich einmal wenden, damit das Fleisch gleichmäßig mariniert. Traditionell darf es auch länger, sogar bis zu zwei Wochen, ruhen.
- Braten vorbereiten und anbraten:
- Das Fleisch aus der Marinade nehmen, trocken tupfen und die Marinade durch ein Sieb abgießen, Flüssigkeit und Gemüse aufbewahren. Den Topf auswaschen und mit etwas Öl erhitzen. Das Fleisch rundum kräftig anbraten, danach rausnehmen und zur Seite stellen.
- Speck und Gemüse rösten:
- Den Speck im Topf knusprig auslassen. Überschüssiges Fett abgießen, circa zwei Esslöffel im Topf lassen. Das abgeseihte Gemüse dazugeben und fünf bis sieben Minuten goldbraun rösten. Mehl einrühren und alles ein bis zwei Minuten weiter rösten, damit es bindet und keinen Mehlig-Geschmack hat.
- Soße anrühren:
- Mit der durchgesiebten Marinadenflüssigkeit ablöschen, dabei ständig rühren, um Klümpchen vorzubeugen. Rosinen, Honig und zerbröselte Lebkuchen hinzugeben. Alles aufkochen.
- Braten garen:
- Das angebratene Fleisch zurück in die Soße legen. Bei schwacher Hitze mit Deckel langsam schmoren lassen, bis das Fleisch richtig zart ist. Zwei bis vier Stunden einplanen, je nach Qualität und Marinierzeit immer zwischendurch den Gargrad prüfen.
- Braten ruhen lassen und Soße vollenden:
- Fleisch aus dem Topf nehmen, warm abgedeckt fünf Minuten ruhen lassen und dann aufschneiden. Währenddessen die Soße durch ein feines Sieb passieren und abschmecken. Bei Bedarf mit etwas kalt angerührter Speisestärke binden. Süße und Säure nach Belieben anpassen, eventuell mit Wasser oder Brühe mildern.
- Fleisch servieren:
- In Scheiben geschnittenes Fleisch mit viel Soße auf Tellern anrichten und sofort genießen.
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Das musst du wissen
Perfekt zum Einfrieren für stressfreie Festtage
Sehr eisen- und proteinreich, sättigt lange
Die Marinade ist entscheidend für Aroma und Zartheit
Lebkuchen macht die Soße samtig, vollmundig und unverwechselbar
Mein Highlight sind jedes Jahr der Moment, wenn der Duft der Marinade nach Tagen im Kühlschrank entströmt. Ganz besonders liebe ich die intensive Wärme des Wacholders in Kombination mit dem Lebkuchen – dieser Geschmack ruft sofort Kindheitserinnerungen an kalte Adventssonntage wach.
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Aufbewahrungstipps
Am besten hält sich Sauerbraten in einer gut verschlossenen Box drei bis vier Tage im Kühlschrank. Wer größere Mengen vorbereitet, kann die Scheiben und Soße getrennt einfrieren. Nach dem Auftauen im Kühlschrank langsam erwärmen, damit Fleisch und Soße zart bleiben. Restliche Soße schmeckt übrigens auch zu Kartoffelpüree oder Bratkartoffeln.
Zutaten-Alternativen
Statt Rinderhüfte eignet sich auch Rinderschulter oder Rindernacken. Für die vegetarische Variante lässt sich das Fleisch gegen Selleriewurzel am Stück oder Portobellopilze tauschen. Wenn keine Lebkuchen zur Hand sind, funktionieren auch Spekulatius oder Printen, jeweils ungesüßt. Wer mag, kann einen Schuss Rübensirup statt Honig nehmen.
Beilagen-Ideen
Sauerbraten passt traditionell zu Rotkohl und Klößen, egal ob Semmelknödel oder Kartoffelklöße. In manchen Regionen stehen auch Kartoffelpuffer auf dem Tisch. Wer mag, genießt Butterspätzle dazu. Frischer Feldsalat mit Walnüssen bringt Frische und einen schönen Kontrast zur würzigen Soße.
Kultureller Hintergrund
Sauerbraten war ursprünglich eine Methode, Fleisch haltbar und aromatisch zu machen, bevor es Kühlschränke gab. Jede Region Deutschlands hat ihre eigene Sauerbraten-Variante – mal mit Rosinen, mal mit Printen, mal mit Rotwein oder sogar mit Pferdefleisch. Die einzigartig süß-säuerliche Soße ist das Markenzeichen dieses Festtagsbratens und bringt ganze Generationen gemeinsam an einen Tisch.
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten
- → Wie lange sollte Sauerbraten marinieren?
Idealerweise mariniert das Fleisch vier bis sieben Tage im Kühlschrank, damit sich das volle Aroma entfaltet und das Fleisch besonders zart wird.
- → Welcher Rindfleischschnitt eignet sich am besten?
Am häufigsten werden Schmorstücke wie Bug, Unterschale oder Tafelspitz verwendet. Traditionell nutzt man kräftiges, eher durchwachsenes Rindfleisch.
- → Welche Beilagen passen klassisch zu Sauerbraten?
Typische Begleiter sind Rotkohl, Kartoffelklöße, Spätzle oder Semmelknödel. Regional finden auch Kartoffelpuffer Verwendung.
- → Was macht die Sauce besonders aromatisch?
Die Kombination aus Rotwein, Essig, Gewürzen, Gemüse sowie Rosinen, Honig und zerkrümelten Lebkuchen sorgt für den typischen süß-sauren Geschmack.
- → Kann ich das Gericht auch ohne Alkohol zubereiten?
Ja, Rotwein kann teilweise durch Rinderbrühe ersetzt werden. Dennoch trägt Rotwein maßgeblich zur typischen Note bei.
- → Wie erkenne ich die richtige Garzeit?
Das Fleisch sollte langsam geschmort werden, bis es eine besonders zarte Konsistenz hat und sich mit einer Gabel leicht teilen lässt.