
Dieser herzhafte Rotkohl-Knödel-Wurst-Auflauf ist das Inbegriff deutscher Gemütlichkeit und verkörpert alles, was ein perfektes Wintergericht ausmacht. Die Kombination aus süß-saurem Rotkohl, fluffigen Kartoffelknödeln und würziger Mettwurst, gekrönt von einer knusprigen Walnuss-Brotbrösel-Haube, schafft ein wahres Geschmackserlebnis. Die warmen Aromen von Piment und Lorbeer, vereint mit dem fruchtigen Apfelsaft und einem Hauch von Rotwein, machen jeden Bissen zu einem kleinen Fest für die Sinne.
Als ich diesen Auflauf zum ersten Mal nach einem Familienrezept meiner Großmutter zubereitet habe, war ich überwältigt von der Harmonie der einzelnen Komponenten. Der süß-sauer geschmorte Rotkohl bildet eine wunderbare Basis für die saftigen Knödel, während die Mettwurst für herzhafte Tiefe sorgt. Die Idee, alles mit einer knusprigen Walnuss-Kruste zu überbacken, verwandelt einfache Reste in ein festliches Gericht, das selbst besondere Anlässe würdig ist.
Zutatenharmonie Verstehen
- 1 Rotkohl: Das Herzstück des Gerichts, gibt Süße und schöne Farbe
- 1 Zwiebel: Bildet die aromatische Grundlage für den geschmorten Rotkohl
- 30 g Butterschmalz: Verleiht dem Rotkohl einen nussigen, reichen Geschmack
- 1 Lorbeerblatt + 3 Pimentkörner: Klassische Gewürzkombination für authentischen Rotkohl
- ¼ l Apfelsaft + 0,1 l Rotwein: Die Liquid-Basis zum Schmoren - Süße trifft Tiefe
- 400 g Mini-Knödel: Praktische Alternative zu selbstgemachten, perfekt portioniert
- 20 g Butter: Für die samtigen Walnuss-Brösel
- 30 g Walnusskerne: Bringen Textur und nussige Aromatik
- 3 Stiele Petersilie: Frische und Farbe für die Kruste
- 1 Scheibe Toastbrot: Für knusprige Brösel
- 100 g Mettwurst: Die herzhafte Komponente, am besten in dünnen Scheiben
Schmorkunst Meistern
- Rotkohl Richtig Vorbereiten:
- Beginne mit dem Rotkohl, der die Seele dieses Gerichts ist. Entferne zunächst die äußeren, welken Blätter, halbiere den Kohl und entferne den harten Strunk mit einem V-förmigen Schnitt. Viertle den Kohl und schneide ihn in nicht zu feine Streifen – sie sollten noch etwas Biss haben, da sie später noch überbacken werden. Den geschnittenen Kohl in kaltem Wasser kurz waschen und abtropfen lassen. Die Zwiebel fein würfeln – sie bildet die aromatische Basis. Das Butterschmalz in einem schweren Topf erhitzen, bis es leicht schäumt. Die Zwiebelwürfel glasig dünsten, bevor der Rotkohl hinzukommt. Unter gelegentlichem Rühren den Kohl etwa 5 Minuten anschmoren, bis er leicht zusammenfällt und Farbe annimmt.
- Aromen Entwickeln:
- Lorbeerblatt und Pimentkörner hinzufügen – diese Gewürze sind der Schlüssel zum authentischen Rotkohl-Geschmack. Mit Apfelsaft und Rotwein ablöschen. Die Flüssigkeit sollte den Kohl etwa zur Hälfte bedecken. Mit einer Prise Salz und Pfeffer würzen. Bei mittlerer Hitze etwa 45 Minuten schmoren lassen, dabei gelegentlich umrühren und bei Bedarf etwas Flüssigkeit ergänzen. Der Rotkohl sollte weich, aber nicht matschig sein und noch eine schöne violette Farbe haben.

Als ich diesen Auflauf zum ersten Mal zubereitet habe, habe ich den Rotkohl zu lange gekocht, was zu einem matschigen Ergebnis führte. Seitdem achte ich darauf, dass er noch etwas Biss behält. Auch die Knödel habe ich anfangs zu lange vorgekocht, wodurch sie im Auflauf zu weich wurden. Die richtige Balance zwischen Vorkochen und Fertiggaren im Ofen ist entscheidend für die beste Textur.
Knödel Und Topping Perfektionieren
Währenddessen einen großen Topf mit reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Die Knödel hineinlegen und bei mittlerer Hitze etwa 7 Minuten kochen lassen – sie sollten noch einen leichten Widerstand haben, da sie im Ofen nachgaren. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und abtropfen lassen.
Für die Walnuss-Brotbröseln-Kruste die Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen. Die Walnusskerne grob hacken – nicht zu fein, damit sie ihre Textur behalten. Die Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Das Toastbrot zu feinen Bröseln reiben oder in der Küchenmaschine zerkleinern. Alle Komponenten mit der geschmolzenen Butter vermischen. Diese Mischung verleiht dem Auflauf seine charakteristische knusprige Oberfläche.
Auflauf Komponieren
Heize den Backofen auf 200°C vor. In einer großen Auflaufform zunächst die Hälfte des geschmorten Rotkohls verteilen. Die vorgekochten Knödel gleichmäßig daraufsetzen und die Mettwurst in dünnen Scheiben dazwischen verteilen. Den restlichen Rotkohl darauf geben und die Walnuss-Brotbrösel gleichmäßig über die gesamte Oberfläche streuen.
Den Auflauf etwa 10 Minuten überbacken, bis die Oberfläche goldbraun und knusprig ist. Im Backofen sollte der Auflauf leicht blubbern und die Brösel eine appetitliche Bräunung annehmen.
Servieren Und Ergänzen
Dieser reichhaltige Auflauf ist bereits ein vollständiges Gericht, lässt sich aber wunderbar ergänzen:
- Ein knackiger Beilagensalat mit Apfelessig-Dressing bringt Frische
- Knuspriges Bauernbrot zum Auftunken der aromatischen Säfte
- Ein Glas Riesling oder Gewürztraminer harmoniert perfekt mit der fruchtigen Süße
- Apfelmus als Beilage verstärkt die fruchtige Note
- Geröstete Walnüsse als Extra-Garnitur für noch mehr Knusprigkeit
Kreative Variationen
Experimentiere mit diesen Abwandlungen:
- Vegetarische Version: Mettwurst durch geröstete Maronen oder Pilze ersetzen
- Festtagsvariante: Mit Ente oder Gänsefleisch verfeinern
- Scharfer Twist: Eine prise Chili in den Rotkohl einarbeiten
- Nussige Alternative: Haselnüsse statt Walnüsse verwenden
- Herbstlich: Äpfel in Würfeln zum Rotkohl hinzufügen
Aufbewahrung & Reste
Kühlschrank: Bleibt 2-3 Tage frisch und schmeckt aufgewärmt oft sogar besser
Aufwärmen: Bei 160°C im Ofen oder portionsweise in der Mikrowelle
Einfrieren: Möglich, aber die Textur der Knödel verändert sich etwas
Reste verwerten: Als Beilage zu gebratenem Fleisch oder als Basis für Eintöpfe
Vorbereitung: Kann am Vortag zusammengestellt und tags darauf überbacken werden

Dieser Rotkohl-Knödel-Wurst-Auflauf ist für mich mehr als nur ein Gericht – er ist ein Stück Heimat auf dem Teller. Die Kombination aus traditionellen deutschen Aromen und der praktischen Auflaufform macht ihn zu einem perfekten Familienessen, das sowohl nostalgische Gefühle weckt als auch moderne Ansprüche erfüllt.
Was mich besonders an diesem Rezept fasziniert, ist seine Wandlungsfähigkeit. Je nach Saison und verfügbaren Zutaten kann es immer wieder neu interpretiert werden, ohne seinen charakteristischen Charme zu verlieren. Es ist ein Beweis dafür, dass die besten Gerichte oft aus der kreativen Kombination einfacher, hochwertiger Zutaten entstehen.
Die warmen Gewürze, die süß-saure Balance und die kontrastreichen Texturen machen jeden Löffel zu einem Erlebnis. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn man sich nach Wärme und Geborgenheit sehnt, ist dieser Auflauf genau das Richtige – ein wahres Wohlfühlgericht, das Körper und Seele gleichermaßen nährt.
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten
- → Kann ich den Auflauf auch vegetarisch zubereiten?
- Ja, einfach die Mettwurst weglassen oder durch vegetarische Würstchen ersetzen. Für mehr Protein kannst du auch geröstete Nüsse oder vegane Käsestücke hinzufügen. Der Rotkohl allein ist bereits sehr aromatisch.
- → Welche Knödel-Alternativen kann ich verwenden?
- Statt Mini-Knödeln kannst du größere Kartoffelknödel halbiert verwenden, Semmelknödel oder sogar herzhafte Spätzle. Auch Schupfnudeln passen wunderbar zu diesem Gericht.
- → Wie lange kann ich den Auflauf vorbereiten?
- Du kannst Rotkohl und Knödel bereits einen Tag vorher zubereiten und separat im Kühlschrank aufbewahren. Den kompletten Auflauf kannst du 2-3 Stunden vor dem Backen zusammenstellen und abgedeckt kalt stellen.
- → Was kann ich statt Rotwein verwenden?
- Wenn du keinen Rotwein verwenden möchtest, ersetze ihn durch zusätzlichen Apfelsaft oder Gemüsebrühe. Ein Schuss Balsamico-Essig gibt eine schöne säuerliche Note. Für Kinder ist die alkoholfreie Variante sowieso besser geeignet.
- → Kann ich den Auflauf einfrieren?
- Ja, der fertige Auflauf lässt sich einfrieren, allerdings können die Knödel etwas an Konsistenz verlieren. Am besten portionsweise einfrieren und im Kühlschrank auftauen lassen. Vor dem Servieren nochmals kurz überbacken.
- → Welche Beilagen passen zu diesem Auflauf?
- Der Auflauf ist bereits ein komplettes Gericht, aber ein knackiger Salat oder eingelegte Gurken ergänzen ihn perfekt. Auch ein Stück dunkles Brot oder Pumpernickel passt gut dazu.