Authentischer deutscher Sauerbraten

Kategorie: Herzhafte Hauptgerichte für jeden Tag

Klassischer Sauerbraten bringt zartes Rindfleisch, das mehrere Tage in aromatischer Marinade aus Rotwein, Essig, Zwiebeln, Karotten, Lauch und Gewürzen durchzieht, auf den Tisch. Das Fleisch wird scharf angebraten und langsam mit Gemüse, Honig, Rosinen und zerbröseltem Lebkuchen geschmort. Eine ausgewogene Sauce entsteht durch Abschmecken mit Zucker, Salz und Pfeffer; die Konsistenz lässt sich nach Wunsch mit Speisestärke anpassen. Traditionell serviert man Sauerbraten zu Beilagen wie Kartoffelklößen, Spätzle oder Rotkohl. Jeder Bissen vereint herzhafte, süß-saure Nuancen mit samtiger Sauce – ein echtes Highlight deutscher Küche.

Sarah
Erstellt von Sarah John
Letzte Aktualisierung am Tue, 14 Oct 2025 09:23:17 GMT
Ein Plate mit gegrilltem Fleisch, Pasta, Salat und Sauce. Anheften
Ein Plate mit gegrilltem Fleisch, Pasta, Salat und Sauce. | rezepte.kitchenscroll.com

Sauerbraten ist eines der traditionsreichsten Gerichte aus Deutschland und steht für echte Gemütlichkeit. Die säuerliche, fein-süße Marinade verwandelt einen einfachen Rinderbraten in ein unglaublich zartes Festessen. Durch das lange Marinieren wird das Fleisch wunderbar mürbe und die Sauce bekommt eine faszinierende Tiefe.

Mein erster Sauerbraten war eine echte Herausforderung. Seitdem freue ich mich jedes Mal auf den Moment, an dem ich die fertige Sauce abschmecke – jeder in der Familie hat seine ganz eigene Erinnerung an das erste Stück.

Zutaten

  • Gelbe Zwiebeln: sorgen für eine herzhafte Basis und bringen Süße nach dem Schmoren
  • Karotten: schenken Natürlichkeit und leichte Süße
  • Lauch: gibt Frische und einen leicht erdigen Geschmack
  • Knoblauch: bringt Tiefe sowie eine feine Schärfe
  • Thymian und Rosmarin: sorgen für klassische Kräuternoten und Aroma
  • Lorbeerblätter: geben Würze und runden den Sud ab
  • Wacholderbeeren und Nelken: verleihen dem Gericht ein unverwechselbares Aroma – am besten frisch geknackt verwenden
  • Schwarze Pfefferkörner: geben leichte Schärfe und Tiefe
  • Salz: ist essentiell für Geschmack und Zartheit
  • Zucker: bringt eine sanfte Süße und balanciert die Säure
  • Trockener Rotwein: steuert Tiefe und Fülle bei – je hochwertiger der Wein desto besser der Braten
  • Rotweinessig: sorgt für die charakteristische, angenehme Säure
  • Wasser: verlängert den Sud und hilft beim Garen
  • Rinderbraten aus der Keule: eignet sich ideal – hier ist Qualität wirklich entscheidend
  • Bacon: gibt zusätzliches Aroma – ruhig hochwertigen vom Metzger wählen
  • Mehl: sorgt für Bindung der Sauce
  • Rosinen: steuern milde, süße Noten bei
  • Gewürzspekulatius oder Lebkuchen: verleiht dem Gericht Tiefe und leichte Würze
  • Honig: rundet alles geschmacklich ab und balanciert den typischen Sauerbraten-Geschmack

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Marinade ansetzen:
Zwiebeln, Karotten, Lauch und Knoblauch mit den Gewürzen und Kräutern sowie Salz und Zucker im Topf bereitstellen. Rotwein, Essig und Wasser zugeben. Alles aufkochen, Hitze reduzieren und mit Deckel etwa zehn Minuten lassen. Da entfalten sich bereits die Aromen – jetzt unbedingt vollständig abkühlen lassen.
Fleisch marinieren:
Das Fleisch ins kalte Marinadengemüse legen und abdecken. Der Topf wandert nun für mindestens vier Tage in den Kühlschrank – je länger umso aromatischer und zarter. Das Fleisch sollte möglichst von Flüssigkeit bedeckt sein. Falls nicht täglich wenden für gleichmäßige Marinierung.
Fleisch vorbereiten:
Das Fleisch herausnehmen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Marinade durch ein Sieb abgießen und das Gemüse wie auch die Flüssigkeit getrennt aufbewahren.
Anbraten:
Topf reinigen und etwas Öl erhitzen. Das Fleisch bei starker Hitze rundum kräftig anbraten. Wer Bacon verwendet brät diesen im Anschluss an. Dann fast alles Fett bis auf wenige Esslöffel abgießen.
Gemüse rösten:
Das abgeseihte Gemüse in den Topf geben und mit dem Bacon einige Minuten anrösten. Nun das Mehl einrühren – es darf für ein intensiveres Aroma leicht Farbe annehmen.
Sud zubereiten:
Die abgeseihte Marinadenflüssigkeit angießen und alles einmal kräftig aufkochen. Ständig umrühren sodass kein Klümpchen entsteht.
Eintopf abschmecken:
Rosinen, Honig und die zerbröselten Gewürzspekulatius dazugeben. Das Fleisch zurück in den Topf legen. Nun bei kleiner Hitze mit geschlossenem Deckel garen bis das Fleisch mürbe ist – das dauert je nach Marinierzeit und Fleischstück zwischen zwei und vier Stunden.
Braten ruhen lassen:
Das Fleisch herausnehmen und zugedeckt etwa fünf Minuten ruhen lassen damit es beim Anschneiden saftiger bleibt.
Sauce fertigstellen:
Die Sauce durch ein Sieb passieren. Nach Belieben mit Zucker, Salz oder Essig individuell abschmecken. Wer sie dicker mag verrührt etwas Stärke mit Wasser und bindet damit die Sauce ab.
Ein rohes Steak mit Sauce auf einem Teller. Anheften
Ein rohes Steak mit Sauce auf einem Teller. | rezepte.kitchenscroll.com

Das fertige Fleisch aufschneiden und mit der Sauce übergießen.

Besonders lecker mit Rotkohl und Kartoffelklößen oder Spätzle.

Ein Plate mit Rindfleisch, Pasta, Salat und Sauce. Anheften
Ein Plate mit Rindfleisch, Pasta, Salat und Sauce. | rezepte.kitchenscroll.com

Mein persönliches Highlight sind die Wacholderbeeren. In meiner Familie durfte sie früher nie fehlen. Das typische Aroma ruft bei mir sofort Erinnerungen an große Feste hervor.

So lagerst du Sauerbraten am besten

Im Kühlschrank hält sich Sauerbraten in seiner Sauce problemlos drei Tage. Am besten immer luftdicht verpackt damit das Aroma erhalten bleibt. Zum Einfrieren eignet sich das Gericht auch sehr gut – Sauce und Fleisch portionsweise einfrieren und langsam wieder erwärmen. Der Geschmack reift sogar noch nach ein paar Tagen im Kühlschrank.

Einfache Austauschmöglichkeiten der Zutaten

Kein Rotwein zur Hand funktioniert auch mit kräftigem Traubensaft plus etwas Balsamico. Für eine alkoholfreie Variante einfach mit Rinderbrühe und Traubensaft arbeiten. Statt Spekulatius können auch Lebkuchen oder klassisches Schwarzbrot für die Bindung dienen.

Serviervorschläge für ein perfektes Festessen

Traditionell passt Rotkohl und Kartoffelklöße ganz wunderbar. Auch Spätzle oder Semmelknödel sind als Beilage beliebt. Manche servieren Sauerbraten sogar mit Kartoffelpuffern. Wer noch mehr süß-saure Akzente mag kann Preiselbeeren extra reichen.

Deutsche Esskultur und Geschichte

Sauerbraten hat eine lange Geschichte in ganz Deutschland. Schon seit Jahrhunderten nutzt man das Einlegen um Fleisch zart und haltbar zu machen. Jede Region hat ihre eigene Version – ob mit Rosinen im Rheinland oder ohne im Süden. Für viele Familien ist es das Festtagsgericht schlechthin.

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten

→ Wie lange sollte das Fleisch für Sauerbraten marinieren?

Mindestens vier Tage, besser eine Woche – so wird das Fleisch besonders zart und aromatisch.

→ Welche Fleischstücke eignen sich am besten?

Typischerweise verwendet man Rinder-Unterschale, Tafelspitz oder Schulterstücke mit kräftiger Struktur.

→ Wie gelingt die perfekte Sauce für Sauerbraten?

Durch das Schmoren mit Rotwein, Essig, Gewürzen und abschließendes Abschmecken. Je nach Geschmack mit Stärke binden.

→ Welche Beilagen passen zu Sauerbraten?

Kartoffelklöße, Spätzle, Rotkohl, Semmelknödel oder Kartoffelpuffer sind beliebte Begleiter zu Sauerbraten.

→ Kann Sauerbraten eingefroren werden?

Ja, abgekühlt in Sauce eingefroren bleibt der Braten mehrere Monate aromatisch und saftig.

Authentischer deutscher Sauerbraten

Würziger Sauerbraten, langsam mariniert und mit intensiver Sauce aus Rotwein, Gewürzen und Wurzelgemüse.

Zeit für die Vorbereitung
30 Minuten
Garzeit
120 Minuten
Gesamtdauer
150 Minuten
Erstellt von: Sarah John

Rezeptkategorie: Hauptgerichte

Schwierigkeitsgrad: Anspruchsvoll

Küchenkultur: Deutsch

Menge: 6 Personenanzahl (1 großer Braten)

Ernährungsform: Ohne Milchprodukte

Zutatenliste

→ Gemüse und Kräuter

01 2 große gelbe Zwiebeln, gewürfelt
02 2 große Karotten, gewürfelt
03 1 große Stange Lauch, gehackt, gründlich gewaschen und abgetropft
04 3 Knoblauchzehen, fein gehackt
05 2 große Zweige Thymian oder 1 Teelöffel getrockneter Thymian
06 2 kleine Zweige Rosmarin oder 1 Teelöffel getrockneter Rosmarin
07 2 Lorbeerblätter

→ Gewürze und Aromen

08 8 Wacholderbeeren, angedrückt
09 6 ganze Nelken
10 10 schwarze Pfefferkörner, angedrückt
11 2,5 Teelöffel Salz
12 1 Teelöffel Zucker

→ Flüssigkeit für Marinade

13 600 ml trockener Rotwein (z. B. Cabernet Sauvignon, Merlot, Spätburgunder)
14 240 ml Rotweinessig
15 360 ml Wasser

→ Fleisch

16 1800 g Rinderbraten (traditionell Unterschale, Hüfte oder auch Schulter)

→ Für die Sauce

17 4 Scheiben Speck, fein gewürfelt (optional)
18 4 Esslöffel Weizenmehl (Type 405)
19 40 g Rosinen
20 85 g Lebkuchen, zerbröselt
21 1 Esslöffel Honig

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 01

Zwiebeln, Karotten, Lauch, Knoblauch, Thymian, Rosmarin, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Nelken, Salz, Zucker und Pfefferkörner in einen großen schweren Topf oder Bräter geben. Rotwein, Rotweinessig und Wasser zufügen.

Schritt 02

Mischung zum Kochen bringen, Hitze reduzieren, abdecken und 10 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen. Vom Herd nehmen und komplett abkühlen lassen.

Schritt 03

Rinderbraten in die kalte Marinade legen und mit Deckel verschließen. Im Kühlschrank mindestens 4, besser 7 Tage marinieren lassen, dabei täglich wenden, sofern das Fleisch nicht komplett bedeckt ist.

Schritt 04

Das Fleisch aus der Marinade nehmen, mit Küchenpapier trocken tupfen. Marinade durch ein Sieb abgießen und Flüssigkeit sowie Gemüse getrennt zurückbehalten.

Schritt 05

Topf ausspülen, etwas Öl erhitzen und den Braten rundherum kräftig anbraten. Aus dem Topf nehmen und beiseitestellen. Optional den Speck im Topf auslassen.

Schritt 06

Etwa 2 Esslöffel Bratfett im Topf belassen. Abgetropftes Gemüse (und Speck, falls verwendet) hineingeben und 5–7 Minuten anrösten. Mehl einstreuen und 1–2 Minuten unter Rühren anschwitzen.

Schritt 07

Die aufgefangene Marinadenflüssigkeit unter ständigem Rühren zugießen und zum Kochen bringen, um Klümpchen zu vermeiden.

Schritt 08

Rosinen, Honig und zerbröselten Lebkuchen zur Sauce geben.

Schritt 09

Den Braten zurück in den Topf legen, kurz aufkochen, dann bei niedriger Hitze abgedeckt 2–4 Stunden langsam schmoren, bis das Fleisch sehr zart ist.

Schritt 10

Fertigen Braten entnehmen, abdecken und 5 Minuten ruhen lassen.

Schritt 11

Sauce durch ein feines Sieb streichen und zurück in den Topf geben. Optional nach Geschmack mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken. Für eine dickere Konsistenz ggfs. mit Speisestärke binden.

Schritt 12

Braten in Scheiben schneiden, mit Sauce servieren. Sofort mit Rotkohl und Salzkartoffeln, Spätzle, Semmelknödel oder Kartoffelklößen genießen.

Zusätzliche Hinweise

  1. Je länger das Fleisch mariniert, desto intensiver werden Geschmack und Zartheit. Die Balance zwischen sauer und süß kann individuell angepasst werden.

Notwendige Utensilien

  • Schwerer Bräter oder gusseiserner Topf
  • Küchensieb
  • Kochlöffel
  • Schneidebrett und Messer

Angaben zu Allergenen

Überprüfe alle Zutaten auf möglicherweise enthaltene Allergene und konsultiere im Zweifelsfall einen Arzt.
  • Enthält Gluten (Mehl, Lebkuchen); kann Spuren von Sellerie, Senf und Ei im Lebkuchen enthalten.

Nährwertangaben (pro Portion)

Diese Werte dienen als Richtlinie und ersetzen keine professionelle Beratung.
  • Kaloriengehalt: 503
  • Fettanteil: 16 Gramm
  • Kohlenhydrate: 22 Gramm
  • Proteine: 72 Gramm