
Dieser klassische Sauerbraten steht bei uns zuhause regelmäßig auf dem Tisch, besonders wenn wir Gäste beeindrucken möchten oder ein gemütliches Sonntagsessen planen. Das langes Marinieren macht das Fleisch wunderbar zart und sorgt für den typischen, leicht süß-sauren Geschmack, der dieses Gericht so besonders macht.
Mein erstes Sauerbraten-Abenteuer war für einen Geburtstag meiner Mutter und seitdem ist dieses Gericht ein fester Favorit in unserer Familie geworden Jede Scheibe erinnert mich an besondere Anlässe
Zutaten
- Rindfleisch: am besten von der Schulter oder Hüfte für bestes Aroma und Zartheit
- Gelbe Zwiebeln: geben eine kräftige Basis und süße Tiefe
- Karotten: sorgen für eine milde Süße und Farbe im Sud
- Lauch: bringt feine Schärfe und zusätzliche Tiefe
- Knoblauch: nicht zu viel damit er nicht dominiert
- Frischer Thymian und Rosmarin: geben einen kräuterigen Hintergrund
- Lorbeerblätter: bringen erdige Noten
- Wacholderbeeren: sind typisch für Sauerbraten und geben ein harziges Aroma am besten frisch zerdrückt verwenden
- Ganze Nelken und schwarze Pfefferkörner: sorgen für Würze und leichte Schärfe grob zerstoßen intensiviert das Aroma
- Salz: für die Ausgewogenheit
- Zucker: gleicht die Säure aus und rundet ab
- Trockener Rotwein und Rotweinessig: geben die typisch saure Grundnote verwenden Sie einen kräftigen Wein
- Rinderbrühe: verstärkt den Fleischgeschmack
- Goldene Rosinen: optional für eine feine Süße Rosinen möglichst weich und saftig wählen
- Öl: zum Anbraten ich bevorzuge Rapsöl
- Printen oder Lebkuchenkekse: als Geheimzutat für die sämige Sauce
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Marinade vorbereiten:
- In einem großen Bräter Zwiebeln Karotten Lauch Knoblauch Kräuter und Gewürze mit Wein Rotweinessig Brühe sowie Zucker und Salz vermischen Die Mischung aufkochen und für zehn Minuten sanft sprudeln lassen danach vollständig abkühlen lassen Nur so nimmt das Fleisch später die Aromen perfekt auf
- Fleisch einlegen:
- Das abgekühlte Gemüse samt Flüssigkeit in einen passenden Behälter umfüllen Das Fleisch hineinlegen so dass es vollständig von der Marinade bedeckt ist Mindestens 48 Stunden besser drei Tage im Kühlschrank ziehen lassen und täglich wenden
- Fleisch anbraten:
- Nach dem Marinieren das Fleisch entnehmen und gründlich trocken tupfen Den Bräter auswischen Öl stark erhitzen und das Fleisch von allen Seiten kräftig anbraten bis eine satte Bräunung entstanden ist Diese Röststoffe bringen später den vollen Geschmack
- Garziehen lassen:
- Die aufgehobene Marinade zusammen mit dem Fleisch in den Bräter geben Einmal aufkochen lassen anschließend abgedeckt bei sanfter Hitze etwa zwei bis zweieinhalb Stunden ziehen lassen Das Fleisch soll am Ende butterzart sein
- Sauce zubereiten:
- Fleisch aus dem Sud nehmen und ruhen lassen Die Flüssigkeit durch ein Sieb gießen Gemüsestücke entsorgen Die flüssige Sauce zurück in den Topf geben und zerkleinerte Printen hinzufügen Bei mittlerer Hitze etwa zehn Minuten rühren bis die Sauce schön eindickt und glänzend wird Am Ende eventuell noch leicht salzen und pfeffern
- Anrichten:
- Sauerbraten in feine Scheiben schneiden und mit heißer Sauce übergießen Am besten mit klassischen Beilagen wie Rotkohl Klößen und Kartoffeln servieren

Wissenswertes
Typischerweise hoher Eiweißgehalt
Durch das Marinieren bleibt das Fleisch tagelang zart und aromatisch
Lässt sich sehr gut auf Vorrat kochen und einfrieren
Die Geheimzutat Lebkuchen macht die Sauce besonders samtig und würzig Der Duft der aus der Küche strömt erinnert mich immer an meine Großmutter die mir als Kind oft beim Kochen auf die Finger gesehen hat Das gemeinsame Genießen an langen Tafeln gehört zu meinen schönsten Erinnerungen

Aufbewahrungstipps
Sauerbraten lässt sich problemlos im Kühlschrank vier Tage lagern Die Sauce bleibt am besten in einem separaten Behälter so schmeckt sie auch am nächsten Tag kräftig aufgewärmt
Einfrieren ist ebenso möglich Ideal portionsweise damit sich spontane Sonntagsessen oder Festtage ganz entspannt gestalten lassen Nach dem Auftauen im geschlossenen Bräter langsam erwärmen damit das Fleisch nicht austrocknet
Zutatenersatz und Variationen
Statt Rind kann auch Pferde oder Wildfleisch verwendet werden so wie es früher in manchen Regionen üblich war
Bei den Gewürzen kann je nach Vorliebe mit etwas Senfkörnern oder Piment experimentiert werden
Wer keinen Rotwein mag greift zu Traubensaft mit einem Schuss Essig Ersetzt zwar nicht den klassischen Geschmack aber das Ergebnis wird trotzdem fein
Serviervorschläge
Am authentischsten ist Sauerbraten mit Rotkohl und Kartoffelklößen aber auch Spätzle passen wunderbar
Gebratene Kartoffelpuffer sind besonders bei Kindern beliebt
Als Ergänzung machen sich frische grüne Bohnen oder Apfelmus hervorragend auf dem Tisch
Geschichte und Tradition
Sauerbraten hat in ganz Deutschland eine lange Geschichte und wurde ursprünglich aus Pferdefleisch hergestellt Heute ist Rind die Regel Jedes Bundesland hat eine eigene Variante sowohl bei den verwendeten Gewürzen als auch bei Beilagen Das Rezept verbindet Generationen und gehört für mich zu den echten Herzensgerichten
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten
- → Wie lange sollte das Fleisch marinieren?
Mindestens 48 Stunden, besser aber 3-5 Tage, damit die Aromen gut einziehen und das Rindfleisch zart wird.
- → Warum werden Gewürzkekse in der Sauce verwendet?
Sie verleihen der Soße Bindung, eine typische Süße und eine besondere Geschmacksnote.
- → Welche Beilagen passen am besten dazu?
Traditionell werden Rotkohl, Klöße, Kartoffelknödel, Spätzle oder Bratkartoffeln serviert.
- → Wie bewahrt man Reste am besten auf?
Das Fleisch und die Soße lassen sich luftdicht verschlossen bis zu vier Tage im Kühlschrank lagern.
- → Kann man Sauerbraten einfrieren?
Ja, vollständig abgekühlt halten sich Fleisch und Sauce bis zu drei Monate im Gefrierfach.