Sauerbraten in Rotwein Marinade

Kategorie: Herzhafte Hauptgerichte für jeden Tag

Sauerbraten vereint kräftiges Rindfleisch mit einem würzigen Sud aus Rotwein, Essig, Kräutern und Gewürzen. Das Fleisch ruht mehrere Tage in einer intensiven Marinade, bevor es langsam geschmort wird und eine herrlich zarte Konsistenz bekommt. Die Sauce erhält durch zerstoßene Lebkuchen ihre unverwechselbare süß-würzige Tiefe und wird zu Rotkohl sowie frischer Petersilie serviert. Das Gericht bringt herzhafte Aromen, die an traditionelle deutsche Sonntagsessen erinnern, und bietet den perfekten Kontrast aus Säure, Würze und dezenter Süße. Ein Klassiker für Genießer deftiger Fleischgerichte.

Sarah
Erstellt von Sarah John
Letzte Aktualisierung am Mon, 03 Nov 2025 08:27:17 GMT
Ein Plate mit Steak, Sauce und Sauerkraut. Anheften
Ein Plate mit Steak, Sauce und Sauerkraut. | rezepte.kitchenscroll.com

Dieses aromatische Sauerbraten-Rezept bringt einen der bekanntesten Klassiker aus der deutschen Küche direkt auf den eigenen Tisch. Mit seiner kräftigen, würzigen Marinade aus Rotwein, Essig und duftenden Gewürzen wird das Fleisch herrlich zart und bekommt einen unverwechselbaren Geschmack. Die lange Marinierzeit ist das Geheimnis – sie verwandelt einen einfachen Rinderbraten in ein echtes Festessen und sorgt für ein unglaubliches Aroma und samtige Sauce.

Ich habe Sauerbraten zum ersten Mal bei einer Familienfeier gekocht und bis heute ist es unser Festtagsgericht das Erinnerungen und leuchtende Augen an den Tisch bringt.

Zutaten

  • Trockener Rotwein: gibt dem Braten Tiefe und entwickelt zusammen mit dem Essig das typische Sauerbratenaroma. Am besten einen kräftigen deutschen Rotwein wählen
  • Rotweinessig: sorgt für die feine Säure die das Fleisch zart macht und die Sauce balanciert
  • Wasser: mildert die Säure ab und sorgt für eine angenehme Konsistenz
  • Kosher Salz: hebt die Aromen hervor und würzt das Fleisch bis tief ins Innere
  • Schwarze Pfefferkörner: liefern dezente Schärfe für die Marinade. Ganze Körner verwenden für maximalen Geschmack
  • Brauner Zucker: rundet die Säure ab und gibt einen Hauch Karamell
  • Kümmel: bringt erdige Noten und passt ideal zu Rindfleisch. Frisch gemahlener Kümmel hat das intensivste Aroma
  • Gelbe Zwiebel: steckt voller Würze und trägt zur Saucenbasis bei
  • Karotten und Sellerie: geben Süße und Tiefe. Für bestes Aroma knackfrisches Gemüse verwenden
  • Wacholderbeeren: sorgen für den unverwechselbaren Waldgeschmack. Sauerbraten ohne sie wäre einfach nicht komplett
  • Nelken: liefern Wärme und Würze. Wenige genügen für ein volles Aroma
  • Frische Lorbeerblätter: intensivieren den Geschmack und geben eine sanfte Bitterkeit
  • Thymian und Rosmarin: bringen duftende Kräuteraromen ins Spiel. Am besten frische Zweige verwenden
  • Rinderbraten aus der Schulter: mit leichtem Fettanteil gelingt besonders saftig und bleibt aromatisch
  • Rapsöl: eignet sich wegen seines neutralen Geschmacks gut zum Anbraten
  • Lebkuchenplätzchen: binden die Sauce und bringen winterliche Würze und eine milde Süße. Am besten aus dem eigenen Vorrat oder vom Markt
  • Geschmorter Rotkohl: ist die perfekte klassische Beilage für den vollen Genuss
  • Glatte oder krause Petersilie: sorgt für einen frischen Farbtupfer zum Servieren

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Marinade vorbereiten:
Alle Marinadenzutaten wie Rotwein Rotweinessig Wasser Salz Pfeffer brauner Zucker Gewürze Gemüse und Kräuter in einen großen Topf geben. Die Mischung kräftig aufkochen lassen bis sich der Zucker und das Salz gelöst haben. Dann vom Herd nehmen und vollständig auskühlen lassen. Damit können sich die Aromen schon bestens entfalten.
Fleisch marinieren:
Das Fleisch sorgfältig in einen großen Beutel oder eine passende Schüssel legen. Die abgekühlte Marinade vollständig darüber gießen. Das Fleisch sollte komplett bedeckt sein. Die Schüssel gut abdecken oder den Beutel verschließen. Im Kühlschrank mindestens drei Tage ziehen lassen. Dabei einmal täglich vorsichtig wenden. So nimmt das Fleisch optimal Geschmack auf.
Fleisch anbraten:
Den Braten aus der Marinade nehmen und gründlich trocken tupfen. Das ist wichtig damit sich eine schöne Kruste bildet. In einem großen Bräter das Öl erhitzen und das Fleisch rundum goldbraun anbraten. Jede Seite benötigt einige Minuten. Dieser Schritt sorgt später für tolle Röstaromen in der Sauce.
Braten schmoren:
Den Backofen auf niedrige Temperatur etwa 150 Grad Umluft vorheizen. Das Fleisch herausnehmen. Die Marinade durch ein feines Sieb filtern und zurück in den Bräter geben. Das angebratene Fleisch samt ausgetretenem Fleischsaft wieder hineinlegen. Alles zugedeckt langsam im Ofen schmoren bis das Fleisch ganz weich ist. Etwa zwei bis zweieinhalb Stunden. Währenddessen gelegentlich wenden.
Sauce vollenden:
Den Braten entnehmen. Die verbleibende Flüssigkeit erneut durch ein feines Sieb filtern damit keine Gemüsestücke in der Sauce bleiben. Nun die Flüssigkeit auf mittlerer Hitze einige Minuten einkochen lassen. Die Lebkuchenplätzchen dazugeben und gründlich unterrühren bis alles aufgelöst und die Sauce sämig ist. Das gibt eine tolle Bindung und ein würziges Aroma. Noch einmal abschmecken.
Braten servieren:
Den Braten in Scheiben schneiden. Immer quer zur Faser so bleibt das Fleisch besonders zart. Mit reichlich Sauce übergießen und zusammen mit geschmortem Rotkohl anrichten. Frische Petersilie sorgt für Farbenspiel und Aroma.
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Ein Plate mit Steak und Sauce. | rezepte.kitchenscroll.com

Das sollten Sie wissen

Hoher Eisen- und Proteinanteil macht diesen Braten besonders nahrhaft. Sauerbraten schmeckt am nächsten Tag fast noch besser da die Aromen vollständig durchgezogen sind. Traditionell ein ideales Gericht für große Familienfeiern oder Festtage. Mein besonderes Highlight ist immer das würzige Lebkuchenaroma in der Sauce. Es erinnert mich an Weihnachtsmärkte und daran wie meine Oma die besten Plätzchen immer sorgsam für die Sauce gehütet hat. Beim ersten Bissen kommen gleich diese Kindheitserinnerungen zurück. Besonders schön finde ich auch dass sich an diesem Gericht die ganze Familie beteiligt vom Marinieren bis zum gemeinsamen Genießen.

Lagerungstipps

Sauerbraten hält sich nach dem Garen luftdicht verpackt im Kühlschrank problemlos drei Tage. Werden Reste aufbewahrt sollte das Fleisch komplett mit Sauce bedeckt sein damit es nicht austrocknet. Für längere Lagerung kann der Braten zusammen mit der Sauce portionsweise eingefroren werden. Beim Auftauen langsam im Kühlschrank lagern und sanft erwärmen um das zarte Fleisch zu bewahren.

Zutaten-Alternativen

Für die klassische Note eigenen sich auch andere Rindfleischstücke beispielsweise aus der Keule oder das preiswerte Tafelspitz. Wer keinen Rotkohl mag serviert dazu auch gerne handgemachte Kartoffelknödel oder Spätzle. Lebkuchenplätzchen lassen sich notfalls durch Honigkuchen oder Vollkornkekse mit etwas Zimt ersetzen. Die Marinade kann je nach Vorrat mit Pimentbeeren oder einem Hauch Orangenschale verfeinert werden.

Ein Plate mit Steak, Sauce und Kohlrabi. Anheften
Ein Plate mit Steak, Sauce und Kohlrabi. | rezepte.kitchenscroll.com

Serviervorschläge

Nicht nur Rotkohl auch cremige Kartoffelknödel passen hervorragend zum kräftigen Braten. Wer es rustikal mag gibt einen Klecks Preiselbeeren neben das Fleisch. Traditionell wird das Gericht auf einer großen Platte am Tisch serviert und gemeinsam aufgeschnitten. Besonders eindrucksvoll wirkt Sauerbraten mit einem Glas trockenem Rotwein aus der Region.

Kultureller Hintergrund

Sauerbraten gilt als eines der ältesten und bekanntesten Festessen Deutschlands. Von Rheinland über Bayern bis nach Sachsen kennt jede Region ihre ganz eigene Würzmischung. Die lange Marinierzeit diente ursprünglich dazu auch weniger edle Fleischstücke zart und haltbar zu machen. Jede Familie besitzt ihr eigenes überliefertes Gewürzgeheimnis das dieses Gericht so besonders macht.

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten

→ Welches Fleisch eignet sich am besten für Sauerbraten?

Am besten verwendet man mageres Rind wie Schulter, Bug oder Nuss. Auch der Rinderbraten vom Hals ist eine gute Wahl, da er besonders saftig bleibt.

→ Wie lange sollte das Fleisch marinieren?

Für ein intensives Aroma empfiehlt sich eine Marinierzeit von mindestens drei Tagen im Kühlschrank. Längeres Marinieren intensiviert den Geschmack.

→ Wodurch wird die Sauce sämig?

Die Sauce wird am Ende mit zerstoßenen Lebkuchen verdickt. Sie verleihen zusätzlich dezente Süße und charakteristische Würze.

→ Welche Beilagen passen traditionell dazu?

Typisch sind Rotkohl und Kartoffelklöße (Knödel). Auch Spätzle oder Salzkartoffeln eignen sich hervorragend als Beilage.

→ Kann Sauerbraten vorbereitet werden?

Durch die Säure der Marinade lässt sich Sauerbraten problemlos einige Tage vorher zubereiten und gekühlt aufbewahren.

→ Wie bleibt das Fleisch beim Schmoren zart?

Niedrige Temperaturen und langes Schmoren sorgen dafür, dass das Fleisch besonders saftig und butterzart wird.

Sauerbraten mit Rotwein Marinade

Zartes, sauer mariniertes Rindfleisch in aromatischer Sauce mit würzigen Kräutern und Rotkohl.

Zeit für die Vorbereitung
45 Minuten
Garzeit
150 Minuten
Gesamtdauer
195 Minuten
Erstellt von: Sarah John

Rezeptkategorie: Hauptgerichte

Schwierigkeitsgrad: Anspruchsvoll

Küchenkultur: Deutsche Küche

Menge: 8 Personenanzahl

Ernährungsform: Ohne Milchprodukte

Zutatenliste

→ Marinade

01 600 ml trockener Rotwein
02 240 ml Rotweinessig
03 240 ml Wasser
04 1 Esslöffel plus 1 Teelöffel koscheres Salz
05 1 Teelöffel schwarze Pfefferkörner
06 1 Teelöffel heller brauner Zucker
07 1/2 Teelöffel Kümmelsamen
08 1 mittelgroße gelbe Zwiebel, gehackt (ca. 1,5 Tassen)
09 1 mittelgroße Karotte, geschält und gehackt (ca. 1/2 Tasse)
10 1 mittelgroßer Stangensellerie, gehackt (ca. 1/4 Tasse)
11 8 getrocknete Wacholderbeeren
12 6 ganze Nelken
13 2 frische Lorbeerblätter
14 2 Thymianzweige (je 7–8 cm)
15 1 Rosmarinzweig (10 cm)

→ Fleisch und weiteres

16 1 Rinder-Schmorbraten, ohne Knochen (1,6–1,8 kg)
17 3 Esslöffel Rapsöl
18 7 Gewürzspekulatius (ca. 45 g), zerdrückt

→ Zum Servieren

19 Geschmorter Rotkohl
20 Krause Petersilie

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 01

Rotwein, Rotweinessig, Wasser, Salz, Pfefferkörner, Zucker, Kümmel, Zwiebel, Karotte, Sellerie, Wacholderbeeren, Nelken, Lorbeerblätter, Thymian und Rosmarin in einem großen Topf aufkochen. Vom Herd nehmen und ca. 30 Minuten abkühlen lassen.

Schritt 02

Schmorbraten in einen großen Gefrierbeutel oder eine große Schüssel legen. Abgekühlte Marinade vollständig über das Fleisch gießen, sodass es bedeckt ist. Beutel verschließen oder Schüssel abdecken und mindestens 3 Tage (bis zu 1 Woche) im Kühlschrank marinieren lassen.

Schritt 03

Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Schmorbraten aus der Marinade nehmen (Marinade aufbewahren). Fleisch trocken tupfen. Rapsöl in einem großen Bräter bei mittlerer Hitze erhitzen. Braten vorsichtig hineingeben und rundum 15–20 Minuten goldbraun anbraten. Herausnehmen und beiseitelegen.

Schritt 04

Marinade durch ein Sieb direkt in den Bräter geben. Bratenrückstände vom Boden mit einem Holzlöffel lösen. Sobald die Flüssigkeit köchelt, den Braten mitsamt Fleischsaft wieder zufügen. Deckel auflegen.

Schritt 05

Bräter in den vorgeheizten Ofen stellen und 2–2,5 Stunden langsam und sanft schmoren, bis das Fleisch zart ist.

Schritt 06

Fleisch vorsichtig entnehmen und beiseitelegen. Sud durch ein feines Sieb in eine hitzebeständige Schüssel passieren, Gemüse und Kräuter entsorgen. Flüssigkeit zurück in den Bräter geben, aufkochen und offen bei mittlerer Hitze ca. 8 Minuten einkochen. Zerdrückte Spekulatius einrühren und köcheln, bis die Sauce gebunden ist. Sauce erneut durch ein feines Sieb passieren.

Schritt 07

Braten gegen die Faser in 1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Mit Sauce über geschmortem Rotkohl anrichten und mit Petersilie garnieren.

Zusätzliche Hinweise

  1. Eine großzügige Marinierzeit von mindestens drei Tagen intensiviert das Aroma und sorgt für zartes Fleisch.
  2. Langsames Schmoren baut das Bindegewebe ab und sorgt für ein harmonisches Mundgefühl in Sauce und Fleisch.
  3. Dank der Säure in der Marinade ist das Gericht bis zu einer Woche vorauszubereiten und hält sich luftdicht verpackt mehrere Tage im Kühlschrank.

Notwendige Utensilien

  • Großer Topf
  • Bräter mit Deckel
  • Feines Sieb
  • Gefrierbeutel oder große Schüssel
  • Schneidebrett und scharfes Messer

Angaben zu Allergenen

Überprüfe alle Zutaten auf möglicherweise enthaltene Allergene und konsultiere im Zweifelsfall einen Arzt.
  • Enthält Gluten (in Spekulatius).

Nährwertangaben (pro Portion)

Diese Werte dienen als Richtlinie und ersetzen keine professionelle Beratung.
  • Kaloriengehalt: 420
  • Fettanteil: 25 Gramm
  • Kohlenhydrate: 15 Gramm
  • Proteine: 33 Gramm