Anheften
Dieser traditionelle Sauerbraten ist ein echtes Stück Familiengeschichte und weckt für mich Erinnerungen an Sonntage bei der Großmutter in Nekkar am Rhein Das Rezept habe ich aus zwei ihrer handgeschriebenen Zettel zusammengesucht so wie sie immer gekocht hat Saftig eingelegtes Rindfleisch in einer würzigen Marinade und dazu am liebsten Kartoffelklöße
Zutaten
- Rinderbraten: circa eineinhalb Kilo ein guter Rinderbug oder Tafelspitz bleibt schön saftig nach langem Schmoren
- Zwei große Zwiebeln: fein gehackt bringen Süße und Würze ins Gericht frische Zwiebeln sind aromatischer
- Rotweinessig: ein Glas gibt die typische milde Säure und zartes Fleisch probiere verschiedene Marken für den besten Geschmack
- Wasser: für die Marinade nimm gefiltertes Wasser wenn möglich
- Salz: würzt alles durch am besten grobes Meersalz für volleren Geschmack
- Schwarzer Pfeffer: frisch gemahlen gibt eine leichte Schärfe
- Zucker: rundet die Säure des Essigs ab Rohrohrzucker hat ein besonders feines Aroma
- Nelken: ganze geben ein würzige süßliches Aroma nicht zu viele sonst dominiert der Geschmack
- Lorbeerblätter: frische oder getrocknete Blätter bringen ein feines Waldaroma
- Weizenmehl: zum Bestäuben des Fleisches sorgt später für Bindung der Sauce am besten vorher sieben
- Pflanzenöl: zum Anbraten eignet sich ein geschmacksneutrales Öl wie Rapsöl
- Lebkuchen oder Ingwerplätzchen: zerbröselt sie machen die Sauce dick und geben ihren typischen Geschmack nimm qualitativ hochwertige Plätzchen
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Fleisch einlegen:
- Lege den Rinderbraten in einen großen Topf gib die gehackten Zwiebeln Rotweinessig Wasser Salz Pfeffer Zucker Nelken und Lorbeerblätter dazu Decke alles ab und lasse es mindestens 48 Stunden im Kühlschrank ziehen dabei das Fleisch täglich wenden Nur so zieht die Marinade überall ein
- Fleisch vorbereiten:
- Nimm das Fleisch aus der Marinade und tupfe es gut trocken Die Marinade aufbewahren Vermenge das Mehl mit etwas Salz und Pfeffer bestäube das komplette Fleisch rundherum damit es beim Anbraten eine schöne Kruste bekommt
- Fleisch anbraten:
- Erhitze das Öl in einem schweren Bräter oder einem Großen Topf Das Fleisch darin von allen Seiten kräftig anbraten bis es ringsum schön gebräunt ist Das dauert ungefaehr zehn Minuten So entwickelt sich das kräftige Aroma
- Schmoren:
- Gieße die Marinade über das Fleisch Decke den Topf zu und lasse den Braten auf mittlerer bis niedriger Hitze für dreieinhalb bis vier Stunden langsam schmoren Nur Geduld macht das Fleisch butterzart zwischendurch kontrollieren dass genug Flüssigkeit im Topf ist
- Fleisch schneiden und Sauce vollenden:
- Nimm das Fleisch vorsichtig aus dem Topf und lass es fünf Minuten ruhen Die Flüssigkeit im Topf durch ein Sieb gießen und wieder aufkochen Die zerbröselten Lebkuchen einrühren und unter ständigem Rühren etwa zehn Minuten köcheln bis eine dicke dunkle Sauce entsteht Mit Salz und Pfeffer abschmecken Das Fleisch in dicke Scheiben schneiden und mit der Sauce servieren
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Ich liebe an diesem Rezept besonders den Duft der Marinade der schon beim Öffnen des Kühlschranks unser Haus erfüllt Meine Großmutter hat immer gesagt dass geduldiges Schmoren das wichtigste an einem guten Sauerbraten ist und genau daran halte ich fest
Aufbewahrungstipps
Sauerbraten hält sich im Kühlschrank problemlos drei bis vier Tage Lasse alles vollständig abkühlen bevor du es luftdicht verpackst Die Sauce kann beim Erwärmen etwas angedickt werden Dazu einfach mit ein wenig Brühe oder Wasser verlängern Wer mag friert portioniert ein und hat so ein festliches Essen immer parat
Zutatenersatz
Wenn du keinen Rotweinessig bekommst funktioniert Apfelessig als milde Alternative statt Gingersnaps kannst du auch Lebkuchenreste oder sogar Honigkuchen verwenden Für eine glutenfreie Variante eignet sich Maisstärke statt Mehl und glutenfreie Kekse statt Plätzchen
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Serviervorschläge
Traditionell dürfen Kartoffelklöße nicht fehlen dazu passt Rotkohl oder Apfelrotkohl Für ein besonders festliches Mahl empfiehlt sich ein Klecks Preiselbeerkompott Zur Resteverwertung sind Sauerbratenreste auf Brötchen oder als Rindfleischsalat besonders beliebt
Historischer Kontext
Sauerbraten zählt zu den ältesten Bratengerichten Deutschlands Schon im Mittelalter wurde Fleisch mit Essig und Gewürzen haltbar gemacht So entstanden viele regionale Varianten Meine Familie kombiniert oft Zutaten aus der Pfalz und dem Rheinland daher sind zwei Lorbeerblätter unbedingt Pflicht
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rezepten
- → Wie lange muss Sauerbraten marinieren?
Das Rindfleisch sollte mindestens 2 bis 3 Tage in der Marinade liegen, damit es schön aromatisch und zart wird.
- → Welches Fleisch eignet sich am besten für Sauerbraten?
Rinderbraten, bevorzugt aus der Keule oder Schulter, wird für Sauerbraten am häufigsten verwendet.
- → Was macht die Sauce beim Sauerbraten besonders?
Die Sauce erhält durch das Einrühren von zerbröselten Lebkuchen oder Printen ihre typische Bindung und einen leicht süßen Geschmack.
- → Welche Beilagen passen zu Sauerbraten?
Kartoffelklöße und Rotkohl sind traditionelle und beliebte Beilagen zu Sauerbraten.
- → Muss der Sud nach dem Schmoren durchgesiebt werden?
Ja, um eine besonders feine Sauce zu erhalten, sollte der Sud vor dem Binden durchgesiebt werden.